Weil es die moderne Medizin möglich macht, werden jährlich weltweit tausende von Neugeborenen, die mit schweren und schwersten, oft irreparablen Gesundheitsschäden auf die Welt kommen, künstlich am Leben erhalten.
Das heißt: Wochen- ja, oft gar monatelang an HighTech-Maschinen angeschlossen und mit Medikamenten vollgepumpt; an ihnen bis zum Gehtnichtmehr herumgedoktert, um dann als Schwerbehinderter – als ein, sein Leben lang auf fremde Hilfe angewiesener Mensch sein Dasein zu fristen.
Und das alles nur, weil der sich über alles stellende Mensch es so will. Weil es, in ihren religösen Glauben verbohrte Menschen, unverantwortliche Gesetzgeber, geltungssüchtige Mediziner und nicht zuletzt egoistische Eltern es so wollen.
Nach dem Motto: “Das Baby wurde geboren und hat zu leben – um jeden Preis!” An die lebenslangen körperlichen und seelischen Qualen des Betroffenen denkt von ihnen offensichtlich keiner. An die lebenslange Ausgrenzung und Diskriminierung durch ein Großteil der Masse Mensch.
Das darf nicht sein und widerspricht jeglicher Vernunft und jedem humanitären Denken.
Es wäre eine Gnade, jene hilflosen Geschöpfe, die keine Chance auf ein, auch nur halbwegs menschenwürdiges Leben haben, sterben zu lassen.
Genauso sterben zu lassen, wie einen Dahinsiechenden – einen unheilbar, an das Bett gefesselten Kranken, dessen Leben nur noch künstlich aufrecht erhalten werden kann.
Erwin P. Kandel
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